2015 ︎
Das Werk II
︎ Installation ︎HD-Video, 26 min. 19 sec. ︎ HD-Video, 10 min. ︎ Fotografie, 58,5 cm x 41,5 cm ︎ Buch mit Lese-Performance-Text ︎ Leporello mit Recherchematerialien





Das Werk II


Installation, 2015

HD-Video, 26 min. 19 sec.
HD-Video, 10 min.
Fotografie, 58,5 cm x 41,5 cm
Buch mit Lese-Performance-Text
Leporello mit Recherchematerialien


Das Werk von Johanna Tinzl bestehend aus einem Film, Ton und gedruckten Dokumenten ist das Ergebnis einer sechs-monatigen Recherche über das Stahlunternehmen Schoeller-Bleckmann und seiner engen Wechselbeziehung zur Stadt Ternitz in Niederösterreich. Mit den gesammelten Informationen hat Tinzl die Geschichte der Fabrik zusammengefasst, welche wiederum stark mit der Entwicklungsgeschichte von Ternitz in Zusammenhang steht. Dadurch ist es auch möglich, einen Einblick in das 20. Jahrhundert der österreichischen – als auch der europäischen – Geschichte im erweiterten Sinne zu bekommen.

Im Film ist das ursprüngliche Verwaltungsgebäude der Fabrik zu sehen, das in den 1960er-Jahren erbaut wurde und heute leer steht. In diesem tritt ein Chor junger Frauen aus Ternitz auf, die einen Text neu inszenieren, der auf einem Interview basiert. Das Interview hat die Künstlerin im Zuge ihrer Recherche mit älteren Frauen geführt, die mit der Fabrik in Verbindung standen. Der Ton, aufgenommen von den Schlägen eines Schmiedehammers, wurde von der Künstlerin – basierend auf der Anzahl der zwischen 1900 und 2000 in der Fabrik arbeitenden Menschen – komponiert.

Während normalerweise der robuste Klang des kollektiven Hämmerns den Stadtbewohner_innen stolz die Bestätigung erteilte, dass die Wirtschaft gut läuft, zeigt der Kalender trostlos das Jahr 1945. Und wenn die Stadt eine eher leisere Zeit im Zusammenhang mit der Fabrik erfährt, beginnt die weltweite Stahlkrise am Ende der 70er Jahre. In der Auswahl eines bekanntermaßen männerdominierten Arbeitsumfeldes (das auch in die Kriegsindustrie involviert war) lädt die Künstlerin speziell Frauenstimmen zur Geschichtserzählung ein. Anhand dieser Erzählung) analysiert sie kritisch die sozialökonomischen Dynamiken der jüngeren Vergangenheit.

Text: Isin Önol







Das Werk II auf Vimeo︎︎︎
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