2015 ︎
Positionsmeldung - Hörspiel und skulpturale Intervention
︎ MP3-Player, Kopfhörer ︎20 min︎ Stahlseil, Klemmen, Klebebänder, Messingrohre (120 x 5 cm / 100 x 5 cm)





Positionsmeldung - Hörspiel und skulpturale Intervention


MP3-Player, Kopfhörer, 20:00 min.

Stahlseil, Klemmen, Klebebänder, Messingrohre (120 x 5 cm / 100 x 5 cm)


Das Hörspiel »Positionsmeldung« führt entlang einer Linie durch den Wald, die mit der Abfolge der Räumlichkeiten des an der Oberfläche unsichtbaren »Gaubefehlsstands Gallitzinberg«, umgangssprachlich »Schirachbunker« genannt, korrespondiert. Als »Zentrum des Luftwarnsystems der Ostmark« wurde der Bunker zwischen 1942 und 1945 unterirdisch im Gallitzinberg angelegt.

1944 wurde im NS-Rundfunk der so genannte Kuckucksruf eingeführt. Dieser war noch kein Luftwarnsignal, sondern kündigte die Abschaltung des jeweiligen Radiosenders und die Einschaltung des Drahtfunks (vulgo: Luftschutzsenders) an. Wenn »Kuckuck, Kuckuck« im Radio erklang, riefen die Menschen einander zu »Der Kuckuck schreit!« und versuchten, vor dem darauffolgenden Luftschutzalarm so schnell wie möglich nach Hause zu gelangen oder sich an einem anderen Ort in Sicherheit zu bringen.

Nach der Befreiung Wiens 1945 wurden die Eingänge des Bunkers gesprengt; ihre Reste wurden 1989 vom heutigen Eigentümer, dem Forstamt der Stadt Wien, zubetoniert. Die skulpturale Intervention im Splitterschutzbunker ist eine akustische Referenz an die Zeit nach der Befreiung, als die Kirchenglocken wieder in ihre Türme zurückgekehrten, nachdem viele während des Krieges für die Waffenproduktion eingegossen worden waren.
—Hörspielproduktion
Florian Pfaffenberger

—Der Nazi
Michi Strasser

—Die Frau des Kuckucks
Barbara Kapusta

—Das Nachrichtenmädchen
Eva Engelbert

—Der Mädchenchor
Veronika Barnaš, Gabi Edlbauer, Elisabeth Greinecker, Marlene Hausegger, Martina Kigle, Eva Seiler, Johanna Tinzl

—Der amerikanischer Soldat
Nicholas Hoffman

—Der Rundfunksprecher
Florian Pfaffenberger


Quellenangaben und weiterführende Literatur:

—Originalpläne aus dem Wiener Stadt- und Landesarchiv (MA 8)
—Bezirksmuseum Ottakring ( Hrsg. ): Der Geheimnis umwobene Bunker am Gallitzinberg. Für den Inhalt verantwortlich: Robert Medek und Jochen Müller in Zusammenarbeit mit Marcello La Speranza. Booklet zur Sonderausstellung vom 5. November 2009 bis 27. Juni 2010, Wien 2009.
—Alexander Haide: Der Schirachbunker – Das Geheimnis im Wienerwald (Kindle Edition ).
—Marcello La Speranza: Wiener Luftschutzräume, Wiener Geschichtsblätter, 52. Jahrgang 1997.




Download Hörspiel auf www.mission-w.net︎︎︎
Siehe Positionsmeldung - Der Film︎︎︎



Fotoscredits:
© Studio DCW (1/2/5)
© eSeL (4)
© Originalpläne aus dem Wiener Stadt- und Landesarchiv (MA 8) (6-9)